Papa

Du bist mein Mentor in so vielen Überlebensstrategien und ein so viel besserer Vater als ich ihn mir hätte je selbst aussuchen können.

Deine lebensfrohe Art und dein Humor ließen dich jeden Menschen einfangen, ohne, dass du das jemals bezweckt hast. 

Du hast Blödsinn mit uns verzapft, jede Menge Spaß gebracht und immer hinter mir gestanden. Das du stolz auf mich warst, habe ich auch ohne Worte verstanden.

Dein Band zu mir ist so stark und wird es immer sein. Ich bin dankbar für eine großartige Vater-Tochter-Zeit, die mich sehr geprägt hat.

Sei es die Musik, für die du meine Geister geweckt hast, der Sport oder das Hier und Jetzt genießen zu können, die Hoffnung nie aufzugeben, stark zu sein und doch verletztlich, immer wieder aufzustehen, an sich zu glauben, der Humor oder in der rauen Männerwelt Stellung zu beziehen – ich hab das kapiert und lebe das alles, mehr denn je.

Ich habe dir nie gesagt, wie dankbar ich für das alles bin, aber ich hoffe, du hast es über unser Band gespürt.

Das verdammte Schicksal hat einen Teil deiner Erinnerungen genommen und so viel mehr….und wird es weiterhin tun. Diesen Schmerz zu ertragen, schaffe ich nur durch unsere Familie, die immer an erster Stelle für dich stand und du somit einen großen Teil dazu beigetragen hast, dass wir da sind, wo wir sind.

Du hast mir gezeigt, wie man das Leben anpackt und das Beste daraus macht. Ich gebe deshalb nie auf!

Auch wenn du das hier nicht mehr lesen kannst, steckt genau das in jeder Umarmung…versprochen.

Ich liebe dich Papa!

Single sein…oder warum ich noch an der Haltestelle stehe…!

Ja, ich bin Single….mit Kind. Das macht es nicht schöner, eher schwieriger, aber es ist, wie es ist.

Als Single bist du so unbeschwert unterwegs, richtig? Keine Rücksichtnahme auf eine weitere erwachsene Person, keine Verpflichtungen, im Kühlschrank ist alles deins, die Erdbeerzahnpasta schmeckt nur dir, die Socken liegen IM Wäschekorb und nicht neben dem Bett, die Bude darf auch mal aussehen wie ein Puff und die Deko ist deins, nur deins! Null Kompromisse! Bis hierhin finde ich es extrem geil!

Klingt schon entspannt irgendwie, oder? Ist es ja auch. Wenn ich zum Beispiel beim schwedischen Möbelhaus ausraste, schlage ich 3 Fliegen mit einer Klappe:

  1. ausrasten – ohne Rechenschaft abzulegen danach
  2. Dinge shoppen, die kein Mensch braucht – ich muss es aber niemandem schön reden
  3. HotDogssss!

Schon cool irgendwie. Und so ist es ja generell in meinem Leben: ich kann machen was ich will, wie oft ich will, wann ich will und mit wem. Ohne mich erklären zu müssen…na ja zumindest nicht einer zweiten erwachsenen männlichen Person gegenüber.

Ich kann meine Wochenenden und Unternehmungen planen, ohne auf Interessen eines Anderen achten zu müssen. Ich habe das Nutellaglas ganz für mich alleine…wenn ich schnell genug bin. Ich kann lange wach bleiben und im Fernsehen das gucken, was ich will. Ich kann bis in die Puppen tanzen gehen, ohne Affentanz danach zu Hause. Ich kann Blödsinn verzapfen und allerhöchstens mich selbst reflektieren und muss mit Niemandem ins Gespräch gehen. Das ist alles so schön egoistisch und doch auch manchmal traurig. Denn, wenn du alles alleine durchziehst, kannste mit Niemandem da sitzen und sagen: „Weißt du noch?“ Oder wenn du plötzlich laut lachst und feststellst: ‚Hm…keiner hier zum Mitlachen‘ und ‚ach ja, war ich ja alleine, die in die Pfütze gehopst ist‘. ZACK…dann klingt dieses Singledasein gar nicht mehr so geil, merkste?

Versteht mich nicht falsch, ich finde es gerade so, wie es ist großartig…heute und jetzt…aber es gibt Tage, da hätte ich gern so einen Mann im Haus, der mir den Kaffee bringt oder mir eine schmutzige Nachricht schreibt oder mir sagt, ich sei das Mädchen Nr. 1 oder mit mir lachend auf der Couch sitzt mit Tränen in den Augen usw. Ich bin hin- und hergerissen zwischen: ‚wie geil, kannste alleine entscheiden und machen’….und….’Buuuuhhhhhuuuu, ich will jetzt aber verbindlich knutschen!‘ Ihr wisst schon, was ich meine.

Es wird ja auch immer schwieriger in meinem Alter, noch Leute kennen zu lernen, die nicht in einer intakten Beziehung sind, verheiratet, gestört sind oder so. Und da fängts schon an: Auf Geburtstagen, Parties oder sogar Hochzeiten…biste allein. Das kann nett sein, ja aber auch nur, wenn noch andere Singles da sind. Wenn nicht, ist das etwas komisch. Warum? Ganz einfach: Ans Buffet gehst du alleine, den Paartanz kannste knicken, in einem Moment der Emotionen sitzte auch alleine am Tisch und der Brautstrauß wird dir gleich in einer Vase auf deinen Platz gestellt…bist ja die Einzige, die allein ist 🙂

Schlimm ist auch, wenn deine Freundinnen der Meinung sind, ihren Kopf nach männlichen Mitmenschen durchkramen zu müssen, um dein Gegenstück zu finden. Da gibt es Vorschläge…unfassbar. Was ist los mit euch? Plötzlich ist der Typ, über den mal etwas gelacht wurde gaaaanz nett und gar nicht so doof…hm, schon klar! Ach und das der eigentlich keine feste Beziehung will und mit 42 noch bei Mutti wohnt, ist dann auch nicht mehr sooo wichtig. Oder wenn sogar deine Chefin die Kundendatenbank checkt, ob nicht einer von der Altersgruppe her zu dir passen würde…dann weißt du, es ist soweit! Entschuldigung, aber solche Kuppelversuche…nicht mit mir, bitte.

Single sein ist durchaus angenehm und doch am Ende mancher Tage merkwürdig. Bin ich vielleicht nicht dafür gemacht, alleine zu sein? Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt und konnte sie laut mit ‚doch‘ beantworten. Ich mag das, auch mal alleine zu sein. Aber manchmal ist das schon ein wenig wie weiße Schokolade: so einen Mann an deiner Seite zu haben. Klar, der nervt auch mal oder findet die Deko spooky, aber im Grunde ist er da…neben dir und teilt Momente und den ganzen Beziehungskram mit dir. Reicht das aus?

Noch erwische ich mich dabei, sobald der Alarm losgeht, dass ich immer zurück zur Singlehaltestelle renne, mit wild klopfendem Herzen und megaunsicher, aber nach ein paar Atemzügen geht das auch wieder. Warum ich zurück sprinte? Ich genieße die Zeit des Singledaseins, denn es ist immer eine Zeit, in der du dich etwas mehr findest, neu entdeckst, auslebst und stärker wirst, was Charakter und so angeht. Das kann fetzen! Ich mag mich gerade sehr und ich bin noch nicht fertig mit mir…deshalb sprinte ich immer wieder zurück, wenns ernst wird. Ihr seht also, da muss schon eine Bombe einschlagen, dass ich schlagartig das Laufen verlerne und den Alarm überhöre.

Bis dahin nutze ich jede Minute mit mir und raste ab und zu beim Schweden aus…DEKO!!!!Schaue Reportagen bis in die Nacht, löffele Nutella ohne Ende, tanz mir die Seele aus dem Leib, bin unvernünftig (nur 48h/14d) und denk mir neuen Blödsinn aus, den ich noch unbedingt machen muss – oh ja!

Wenn ich soweit bin, an der Singlehaltestelle abgeholt zu werden, mache ich mich bemerkbar…mit Augenaufschlag und winken – Versprochen!

 

 

 

 

 

Für dich…Mama!

Du bist meine Mama und ich hätte mir keine Bessere aussuchen können. Ich bin dankbar dafür, dass du so bist, wie du bist und dass du mich immer so sein lassen hast, wie ich wollte…bis ich merkte, dass ich gar nicht wusste, wer ich bin. Danke!

Du hast dich entschieden, mir einen Platz auf dieser Welt zu geben und ab diesem Tag  dein Herz nach außen getragen und mit Sicherheit viel gebangt, dich geärgert, gefreut, gelacht, geweint, gezweifelt, gekämpft, gelitten und gehofft. Aber immer so, dass ich es nicht bemerkt habe. Ok, wenn ich Mist gebaut habe und du dich geärgert hast, dann schon 🙂 Danke!

Du hast nie darüber nachgedacht, ob es richtig oder falsch ist, du hast einfach eine Entscheidung getroffen und das bewundere ich an dir. Heute weiß ich, dass es auch eine Last gewesen sein muss, die du, Gott sei Dank, ohne Reue in Kauf genommen hast. Danke!

Du bist einer der schönsten Menschen, den ich in meinem Leben plazieren darf und weißt das gar nicht – bist du aber! Punkt!

Du bist immer da und erträgst jegliche Seelenkotze oder wirres Gedankengut und ja, auch oft meine für dich bestimmt selten nachvollziehbaren Entscheidungen. Danke!

Deine Ratschläge, die ich nie fordere und irgendwie doch will, sind zugegebenermaßen echt gut…das musste ich auch erst lernen. Danke!

Du hast mal zu mir gesagt: „Gut, mein Kind, dass du 20 Jahre früher anfängst, als ich, deine Taten und dein Leben zu überdenken.“ Das macht mich stolz und ich vergesse diesen Satz nie. Ich kann dazu nur erwidern: Das warst du, Mama! Du hast mich sehen lassen, dass ich es nicht erst in meinem Lebensabend tun sollte. Danke!

Es gab bestimmt auch diese Zeit, wo ich ein Kotzbrocken war…ein wenig…Auch das hast du mich nicht spüren lassen. Auch wenn ich oft deine Geduld auf die Probe gestellt und dich an den Rand des Wahnsinns getrieben habe….keine Sorge, ich bekomme es seit 4 Jahren täglich zurück und bin erneut dankbar, dass du mich nicht zur Adoption frei gegeben hast *augenverdreh*

Ich mache immer noch manche Dinge einfach aus dem Bauch heraus und du schlägst dir dann mit der flachen Hand auf die Stirn – ich sehe das ganz deutlich vor mir -, aber du fängst mich auch sofort wieder auf, wenn ich dann kriechend wie ein jammender Hund ankomme – ohne Vorhaltungen. Danke!

Du bist mein Gewissen…oh ja oft…und ich schaue zu dir auf, nicht nur, weil du ein Schicksal mit dir trägst, um welches ich dich nicht beneide…und dich nur begleiten kann, so gut es geht. Das gebe ich dir gerne.

Etwas spooky ist, dass ich fast dieselben Lebensabschnitte wie du durchlaufe…und doch hast du sie schon beschritten und ich kann nur daraus lernen und es am Ende vielleicht anders anpacken.

In einer sehr bitteren Zeit meines bisherigen Lebens warst du sofort da und hast mit mir an meiner Seite gelitten, geheult, nichts gegessen, aber dafür getrunken 🙂 Du hast sofort deinen Rucksack in die Ecke gestellt und angefangen, mir meinen tragen zu helfen. Danke!

Wenn ich Blödsinn machen will, dann immer, ohne dich vorher zu involvieren, ganz sicher, denn ich weiß, dass dein Mutterherz versuchen würde, mich davor zu schützen, auf die Nase zu fallen. Sorry Mama.

Ich bin stolz auf dich, jeden Tag und du bringst mich oft zum Lachen – Danke. Dir kann ich alles erzählen – keine Sorge, ich tu das nicht – aber ich könnte und das ist ein großartiges Gefühl. Oft denke ich, ich sitze eher mit einer Freundin auf der Terrasse, statt mit der Frau Mutter…und das fetzt, irgendwie. Niemals bist du jedoch weniger meine Mama!

Ja klar, du wirst langsam kauzig…aber das ist mit dem Alter so und auch nicht schlimm, ja manchmal sogar recht amüsant. Und, so lange du nicht mit ner Kittelschürze am Fenster kluckst, haste alles richtig gemacht, Mama!

Ganz besonders richtig hast du mich gemacht. Ich bin durch dich selbstbewusst, so scheiß emotional, übe mich in Selbstreflektion, bin leidenschaftlich der deutschen Sprache verfallen und neuigierig, immer wieder aufs Neue, wie es ist lachend in die Kreissäge zu rennen. Das ist gut so, besser als vor allem Angst zu haben – wirklich! Danke!

Die Werte, welche du mir vermittelt hast, machen mich zu einem liebenswürdigen Menschen und das ist doch das Großartigste, was du mir mitgeben konntest. Danke! (Das ich das nicht jedem Menschen erlaube zu sehen, hab ich einfach mal so gemacht – du hast damit nix zu tun 🙂 )

Ich bin auch dankbar für deine Stärke, deinen Mut, dein Selbstvertrauen (das hast du!), deine Aufrichtigkeit, deinen Glauben und deine Liebe – all das sehe ich jeden Tag.

Ich hoffe, nur ansatzweise so eine gute Mama zu sein, wie du es für mich bist – sollte ich jemals das Gefühl haben, ich bin das – sage ich dann noch mal: Danke…mit nem High Five!

Ich liebe dich, Mama!

 

 

 

 

 

Der April

Gelesen: das Zugeständnis…

Geschrieben: Einladungskarten für die böse 40!

Gehört: „Issues“ Julia Michaels ♥♥♥

Gesehen: „Die Unfassbaren 2“

Getrunken: Einhornlikör…süß, bunt & so real

Gegessen: Flammkuchen

Gebacken: fixen Kirschkuchen auf Blech

Gefreut: für Mama

Gekauft: Brumm! Brumm!

Geärgert: ‚wer hatn die Kiste mit den Idioten offen gelassen???‘

Geknipst/ Gefilmt: unser Musikvideo „Issues“…R&C goes famous

Gebastelt: am Leben…immer

Gefeiert: Ostern in Familie

Gefühlt: Ja-Nein-Vielleicht-erstmal was essen…

Gedacht: Jackpot!!!

Geträumt: Kopfkino

Gefunden: die Sommerschuhe & einen Kompromiss*